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Historische Menükarten und Speisekarten
Menü
und Speisekarten waren in der Grundform schon bei den alten Griechen und Römern
im Gebrauch, den es gibt Nachweise, dass in Athen und bei den Römern, die es
von den Athenern wie so vieles übernahmen, bis zu 30 Gänge hintereinander
aufgefahren wurden. Die Griechen, bzw. die Athener kann man sozusagen als
Erfinder der Menüfolge (service à la russe) nennen.
Athenayos schrieb darüber Anfang des 3. Jahrhunderts n.
Chr.: "Nachdem der Gast seinen Platz auf der Liege eingenommen hatte,
wurde ihm eine Tafel, die eine Liste der Speisen enthielt die es geben würde,
gereicht" Im
Mittelalter, wo an Königs- und Adelshäusern üppige Menüs aufgefahren wurden,
waren noch keine Menükarten nötig, da alle Gerichte gleichzeitig aufgefahren
wurden, was vor allem aus Demonstrationsgründen praktiziert wurde.
Die
erste Speisekarte in Deutschland hat möglicherweise der Herzog von Braunschweig 1521 anfertigen lassen, was so dokumentiert wurde: "Darin
hat ihm der Küchenmeister alle esen und trachten in der ordnung uffgezeichnet
und kunnt sich demnach der herr herzog mit sinem esen darnach richten und sinen
apetitum uf die besten trachten sparen". Möglicherweise kann dies aber auch schon früher geschehen sein, nähmlich 1498 durch den Herzog Heinrich der Quade von Braunschweig. Zu Zeiten von Ludwig XIV (*1638; † 1715) wurde der französische
Service (service à la francaise) praktiziert. Dabei wurde das Essen in drei
Services aufgetragen, die jeweils wieder aus verschiedenen Gerichten bestanden.
Dies hatte den Vorteil, dass das Essen frischer und nicht ganz abgekühlt
war, wenn es gegessen wurde. Der hauptsächliche Grund dieser Art der
Auftischung lag aber immer noch in der Präsentation des Essens, um den
Reichtum des Gastgebers zu demonstrieren.
Als
die ersten öffentlichen Restaurants um 1770 in Paris eröffnet wurden,
waren Speise- und Menükarten für die Gäste erforderlich, was sich einige Zeit
später in ganz Europa verbreitete. Ab etwa 1870 wurde der russische Service (service à la russe)
eingeführt, wo alle Gerichte nacheinander serviert wurden. Spätestens hier war
eine Menükarte Dringens erforderlich, sodass die Gäste wussten was, und in
welcher Reihenfolge serviert wurde. Möglicherweise wurde dieser Service von Zar
Peter der Große (* 1672; †
1725) praktiziert, inspiriert womöglich von den Griechen oder Römern, was sich
dann aber erst einige Zeit später durchsetzt hat, und lange, wie schon bei den
Griechen verpönt war.
Historische Speise- und Menükarten
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